Der wahre Grund, warum Kiffer die kreativeren Menschen sind
Cannabis-Konsumenten behaupten gerne, dass Gras sie kreativer mache. Aber stimmt das überhaupt? Und falls ja, liegt es wirklich am Kiffen? Psychologen liefern nun die Antwort. Und die hat gar nicht so viel mit dem grünen Kraut zu tun.
Für Bob Marley ging es nie ohne, auch Jay Z und Snoop Dogg schwören darauf, und sogar Steve Jobs sagte, dass es ihn kreativ mache. Die Rede ist von Cannabis. Es gibt einige Menschen, die bei ihrer kreativen Arbeit auf eine kleine Tüte bauen, um den großen Einfall, die zündende Idee zu haben. Und auch, wenn wir uns ein Leben ohne „Is this Love“, „99 Problems“ und ein iPhone nicht mehr vorstellen können, stellt sich die Frage:
Hilft Cannabis wirklich dabei, kreativ zu sein? Oder kiffen kreative Menschen einfach öfter?
Diese Frage interessierte auch Emily LaFrance und Carrie Cuttler vom Department of Psychology der Washington State University. Daher untersuchten sie den Zusammenhang zwischen Kreativität und Cannabiskonsum. LaFrances Motivation war dabei nicht uneigennützig:
„Ich habe angefangen, mich für dieses Thema zu interessieren, weil ich feststellte, dass einige meiner Lieblingsmusiker und -künstler für ihren Cannabiskonsum bekannt sind, und dass dieser Konsum allgemein als Ursache für den kreativen Erfolg vieler Künstler angesehen wurde.“
Für ihre Studie, die im Fachblatt „Consciousness and Cognition“ erschien, sollten 412 Cannabis-Konsumenten und 309 Nicht-Konsumenten eine Reihe psychologischer und kreativer Tests absolvieren. Außerdem wurden alle Probanden gebeten einzuschätzen, für wie kreativ sie sich halten, und wie viele kreative Produkte - Gegenstände, Bücher, Kunst oder Musik - sie in der Vergangenheit erschaffen haben.
Die Ergebnisse der psychologischen Tests zeigten, dass Cannabis-Konsumenten im Allgemeinen eher extrovertiert und offener für neue Erfahrungen waren.
Sie berichteten zudem über ein höheres Maß an künstlerischer Kreativität als Nicht-Nutzer. Gleichzeitig war ihre Anzahl an kreativen Werken oder Errungenschaften aber nicht größer als bei Nicht-Kiffern.Kiffer schnitten auch beim Kreativtest zum konvergenten Denken besser ab als Nicht-Kiffer. Konvergentes Denken bezeichnet einen kreativen Prozess der Eingrenzung möglicher Lösungen, um eine richtige Antwort zu finden, ist also eine Art des Problemlösens.
Der statistische Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Kreativität verschwand jedoch, als die Forscher den Effekt der Offenheit für Erfahrungen in den Analysen berücksichtigten.
Die Ergebnisse der Studie deuten daraufhin, dass Cannabis-Konsumenten kreativer sein können, aber nicht etwa, weil das Rauchen von Cannabis ihre Kreativität erhöht.
„Stattdessen neigen Cannabis-Konsumenten dazu, andere Persönlichkeitsmerkmale zu haben als Nicht-Konsumenten, sie sind offener. Und diese Offenheit für Erfahrungen ist mit einer erhöhten Kreativität und mit Cannabis-Konsum verbunden“, so Psychologin LaFrance.
https://www.welt.de/kmpkt/article171042194/Der-wahre-Grund-warum-Kiffer-die-kreativeren-Menschen-sind.html
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