Kommentar: „Cannabis-Unterricht“ allein reicht nicht
Der Drogenkonsum unter Jugendlichen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Insbesondere bei Amphetaminen wie Crystal, aber auch bei Cannabisprodukten. Dies belegen auch die Fallzahlen aus der Polizeidirektion, die ja eh nur Schlaglichter vor Dunkelziffern sind. Deshalb ist es allemal richtig, die jungen Menschen mit präventiven Angeboten vor den Gefahren des Drogenkonsums zu warnen. Schon das Probieren kann für gefährdete verheerende Folgen haben. Insofern ist Aufklärung auch in der Schule gut und wichtig.
Das kann aber nicht alles sein. So ist schließlich noch nicht einmal sicher, ob „Cannabis im Klassenraum“ einen wirksamen Schutz vor künftigem Missbrauch bietet. Gerade in den Drogenberatungsstellen, wo man mit konkreten Einzelschicksalen konfrontiert ist, wird genau das gelegentlich hinterfragt. Wie dies auch die Wissenschaftlerin Eva Hoch von der Ludwig-Maximilians-Universität in München tut. Man wisse zum Beispiel noch nicht, ob die Risikobereitschaft nach der Thematisierung in der Schule bei Cannabis nicht sogar steige. Hier muss weiter geforscht werden, klar. Am Ende dürfte eine Tatsache aber feststehen: Die Drogenprävention im Unterricht ist dann erfolgreich, wenn sie mit der daheim, also in der Familie einhergeht.
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