Mittwoch, 31. Juli 2019

Grünen-Kritik an Union nach Aus für Cannabis-Modellversuch


Nach dem Scheitern eines Vorstoßes für ein Modellprojekt in Schleswig-Holstein zur kontrollierten Freigabe von Cannabis knirscht es im Jamaika-Koalitionslager. Die Nord-CDU habe mit Reaktionen auf das Aus bewiesen, dass hinter dem fortschrittlichen Anstrich des Koalitionsvertrags eine konservative, wenig progressive Partei stecke, erklärte am Dienstag der Sprecher der Grünen Jugend Schleswig-Holstein, Finn Petersen. "Wir brauchen im Bund wie auf Landesebene endlich wieder progressive Mehrheiten, um mutig die Zukunft gestalten zu können. Mit der CDU sehen wir diese Möglichkeit nicht."
Die drogenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Andrea Tschacher, verwies auf die fehlende Rückendeckung des Bundes für das von der Koalition vereinbarte Modellprojekt. Weil der Bund keine Rückendeckung gebe, "kann das Projekt derzeit nicht weiter verfolgt werden", sagte sie. Ihre persönliche Meinung habe sich nicht geändert. "Cannabis ist kein harmloser Konsumartikel, sondern eine Einstiegsdroge." Diese ebne den Weg zu harten Drogen. "Umso wichtiger ist es weiterhin, einen besonderen Stellenwert auf Prävention, Aufklärung und Beratung sowie Therapiebehandlung von Suchtkrankheiten zu setzen, vor allem bei jungen Menschen."
Nach einem Bericht der "Kieler Nachrichten" hatte das Landessozialministerium am Montag darauf verwiesen, dass die für einen Modellversuch erforderliche bundesgesetzliche Änderung bisher nicht erreicht wurde. Im Norden hatten CDU, Grüne und FDP 2017 im Koalitionsvertrag vereinbart, die Möglichkeit zur Cannabis-Freigabe im Rahmen eines Modellprojektes zu prüfen. Dabei kam heraus, dass als Voraussetzung eine bundesgesetzliche Änderung notwendig ist. Initiativen in diese Richtung scheiterten im Bundesrat und im Bundestag.
Sozialminister Heiner Garg (FDP) hatte das bedauert und erklärt, offenbar sei die Zeit noch nicht reif für das angestrebte Projekt. "Daher werden wir in der Koalition darüber sprechen, ob und gegebenenfalls wie Schleswig-Holstein einen weiteren Beitrag zu einer fortschrittlichen Drogenpolitik leisten kann."

Cannabidiol: Was ist CBD-Öl und was kann das Hanf-Präparat?


Öl mit Cannabidiol, ein Bestandteil der Cannabispflanze, soll dabei helfen, Schmerzen und Entzündungen zu lindern, Schlafstörungen zu bekämpfen und die Nerven zu beruhigen. Wir haben Experten befragt, wie sinnvoll die Einnahme von Hanföl ist.

Was ist CBD-Öl?

CBD steht für Cannabidiol, einem der Hauptwirkstoffe aus der Hanfpflanze Cannabis – der allerdings nicht psychoaktiv wirkt und daher bislang als legal gilt.
Bedeutet: Nach Einnahme des Hanföls setzt die entspannende und schmerzlindernde Wirkung ein. Das "High"-Gefühl, das normalerweise durch das Rauchen eines Joints entsteht, bleibt hingegen völlig aus.
Nicht ganz klar ist die rechtliche Lage in Deutschland: Bei uns werden Produkte mit dem Inhaltsstoff CBD als Nahrungsergänzungsmittel deklariert, die als solche keine pharmakologische Wirkung haben dürfen.
Deshalb darf CBD-Öl auch nur eine maximale Menge an THC von 0,2 Prozent enthalten und ist rezeptfrei erhältlich.
Die EU prüft allerdings noch, ob sie in Zukunft weiter zu den Nahrungsergänzungsmitteln zählen oder für den Arzneimarkt zugelassen und dadurch verschreibungspflichtig werden.
 

Wie hilft CBD-Öl?

CBD-Öl wird aktuell als wahres Wundermittel gegen alle möglichen Beschwerden und Krankheiten gehyped und soll nicht nur entkrampfend, schmerzstillend und entzündungshemmend wirken, sondern auch angstlösend und beruhigend sein.
Nachgesagt wird dem Öl, dass es Abhilfe bei folgenden Problemen schafft:
  • Schlaflosigkeit und Schlafstörungen
  • Akne
  • Stress und Nervosität
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Menstruationsbeschwerden
  • Reizdarmsyndrom
  • Entzündungen und chronische Erkrankungen wie Rheuma oder Arthrose
  • Diabetes
  • Alzheimer

Quelle: https://www.fitforfun.de/gesundheit/cannabidiol-was-ist-cbd-oel-und-was-kann-das-hanf-praeparat-373322.html

Dienstag, 30. Juli 2019

Legaler Cannabis-Wirkstoff kann Beschwerden von MS-Patienten lindern


Cannabis hat bekanntermaßen einen positiven Einfluss auf die Symptome von Multipler Sklerose. In Deutschland dürfen Ms-Patienten medizinisches Cannabis jedoch nur in Einzelfällen verschrieben bekommen. Cannabidiol, ein Wirkstoff der weiblichen Hanfpflanze, kann eine frei verkäufliche Alternative darstellen.

In Deutschland leben schätzungsweise 130.000 MS-Erkrankte Menschen. Davon bekommen bislang gerade einmal zwischen 5.000 und 10.000 Personen eine Cannabis Therapie. In Deutschland dürfen MS-Patienten mit Hanf behandelt werden. Jedoch ist diese Behandlungsmethode nur in Ausnahmefällen umsetzbar.
Nur in schweren Fällen, bei denen keine andere Therapieform anspringt, wird Cannabis verschrieben. Neben dem Wirkstoff  THC, enthält Hanf den Wirkstoff CBD (Cannabidiol). Dieser verursacht keine Rauschzustände und gilt als Nahrungsergänzungsmittel

Quelle: https://www.myhandicap.de/news-behinderung/detailseite/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=11519&cHash=f4d10631815a2819315dda24e9faeb7c

Cannabidiol: Verkauf an Privatpersonen verboten


Seit der Zulassung von Cannabis als Arzneimittel im Jahr 2017 hat sich ein Parallelmarkt mit Produkten aus Nutzhanf etabliert. Im Gegensatz zu Medizinalhanf hat er keine berauschende Wirkung. Seit März ist der Verkauf an Privatpersonen verboten.
Hanf ist nicht gleich Hanf. Es gibt zum einen den sogenannten Medizinalhanf, der in Deutschland seit 2017 als Arzneimittel zugelassen ist. Er enthält das Cannabinoid THC (Tetrahydrocannabinol), das eine psychoaktive Wirkung hat und eine gewisse Suchtgefahr birgt. Zum anderen gibt es den sogenannten Nutzhanf. Er darf laut EU-Vorgaben weniger als 0,2 Prozent THC enthalten und wirkt deshalb nicht berauschend. Wird dieser Grenzwert eingehalten, bestehen laut Bundesinstitut für Risikobewertung nach aktuellem Kenntnisstand keine gesundheitlichen Bedenken.

CBD soll schmerz- und entzündungshemmend sein

Für Produkte aus Nutzhanf hat sich in den vergangen zwei Jahren ein schnell wachsender Markt etabliert. Konkrete Umsatzahlen dieser jungen Branche liegen noch nicht vor. Experten bescheinigen ihr aber großes Potential. Vor allem "CBD-Öl" ist sehr gefragt, weil es den Ruf hat, schmerz- und entzündungshemmend zu sein.
CBD-Öl wird als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Die Anbieter dürfen deshalb weder eine Dosierung empfehlen, noch eine Wirkung versprechen. Die Verbraucher tauschen sich aber über ihre Erfahrungen aus – in Kundenbewertungen von Online-Shops zum Beispiel, oder in einschlägigen Social-Media-Gruppen. Demnach setzen wohl viele CBD-Öl erfolgreich ein, etwa bei Arthrose-Schmerzen, Migräne, Schlaflosigkeit oder Depressionen.

Bisher kaum wissenschaftliche Studien

CBD-haltige Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmittel sind relativ neue Produkte. Belastbare wissenschaftliche Erkenntnisse gibt es noch kaum. "Es gibt einfach sehr wenige Studien bisher zum Hanf und deshalb kann man die ganzen Wirkungen, die dem Hanf im Moment nachgesagt werden, einfach noch nicht durch Studien untermauern", sagt Ernährungsmedizinerin Kathrin Hausleiter dem Bayerischen Rundfunk. Auch eventuelle Nebenwirkungen, so Hausleiter, seien nicht ausreichend erforscht.
Seit März dieses Jahres gelten CBD-haltige Produkte laut einer EU-Verordnung als "Novel Food", also als neuartiges Lebensmittel. Die Abgabe an private Verbraucher ist nicht erlaubt.

Erstes CBD-Öl exklusiv für Verkauf in Apotheken

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit (BVL) bezeichnet CBD-haltige Produkte deshalb aktuell als nicht verkehrsfähig. Aus Sicht des BVL muss für CBD-haltige Erzeugnisse vor dem Verkauf entweder ein Antrag auf Zulassung eines Arzneimittels oder ein Antrag auf Zulassung eines neuartigen Lebensmittels gestellt werden. Im Rahmen dieser Verfahren ist die Sicherheit des Erzeugnisses vom Antragsteller zu belegen.
Für kleine Start-ups wird diese Hürde voraussichtlich an den finanziellen Mitteln scheitern. Vor wenigen Tagen aber wurde bekannt, dass nun die erste deutsche Pharmafirma CBD-Öl als Nahrungsergänzungsmittel für den exklusiven Verkauf in Apotheken auf den Markt bringen wird.

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/cannabidiol-verkauf-an-privatpersonen-verboten,RXWItlb

Samstag, 27. Juli 2019

Cannabidiol (CBD) Studien belegen: Medizinisches Cannabis ist kein Wundermittel, aber es hilft – auch in der Neurologie


Nichts half bei dem achtjährigen israelischen Jungen, der kein Wort herausbrachte, immer wieder seinen Kopf gegen die Wand schlug und auch auf seine Umwelt aggressiv reagierte. Die Eltern wären fast verzweifelt. Erst eine Behandlung mit medizinischem Cannabis linderte die Symptome. Nach vier Monaten Therapie habe das Kind erstmals seine Mutter umarmt, berichtet Yuval Landschaft, Direktor der staatlichen Agentur für Medizinisches Cannabis, die dem Gesundheitsministerium in Jerusalem untersteht.

Landschaft schildert gleich noch einen weiteren Fall, in dem Cannabidiol (CBD), der nicht high machende Wirkstoff aus der Marihuana-Pflanze, bei einem an Epilepsie erkrankten Fünfjährigen nahezu wundersam anschlug. Er erlitt bis zu zwanzig Krampfanfälle täglich. Nachdem dem Bub Cannabis-Tropfen verabreicht wurden, hätten sich die Anfälle schließlich „auf ein, zwei pro Woche reduziert“, sagt Landschaft. Die Mutter habe vor Glück geweint, als sie sich telefonisch bedankte: „Ihr habt unser Leben zurückgebracht.“
„Heilen kann Cannabis nicht“, betont Landschaft. „Aber es lindert zahlreiche Leiden.“ Seine wohltuende Wirkung bei chronischem Schmerz, Multipler Sklerose oder in der Chemotherapie ist längst nachgewiesen. In Deutschland können sich solche Patienten seit März 2017 medizinisches Cannabis vom Arzt verschreiben lassen. Die israelische Forschung geht von einem weit größeren Potenzial dieses Arzneimittels aus, auch in der Neurologie. Beim Tourette-Syndrom etwa, einer seltenen neuropsychiatrischen Erkrankung, die mit Tics und seltsamen Lautausstößen einhergeht, hilft meist so gut wie nichts. Doch in achtzig Prozent der Fälle verbessere sich der Zustand durch medizinisches Cannabis, versichert Landschaft.
Die staatliche Cannabis-Agentur in Jerusalem hat rund hundert medizinische Versuchsreihen gebilligt, vierzig sind klinische Studien – teils mit ermutigenden Ergebnissen, aber nicht unbedingt durchschlagendem Erfolg. „Wir haben nicht mit einem Wundermittel zu tun“, dämpft Adir Aran allzu hohe Erwartungen. Als Chef der neuropsychiatrischen Abteilung im Jerusalemer Medizinzentrum Shaare Zedek hat er in einer weltweit ersten Untersuchung sechzig Kinder aus dem epileptischen und autistischen Spektrum mit CBD-Öl therapiert
 
An der sich 2018 anschließenden, mit Placebos kontrollierten Testreihe nahmen 150 schwer autistische Patienten im Alter zwischen fünf und 29 Jahren teil. In der Hälfte der Fälle, die tatsächlich CBD bekamen, verringerten sich die Symptome sichtlich. Bei einem Drittel gaben die Eltern an, ihre zuvor sich völlig abkapselnden Kinder hätten zu sprechen begonnen oder kommunizierten nun nonverbal. „Das ist noch keine dramatische Verbesserung“, betont Aran, „CBD ist ein weiteres Therapiemittel, nicht mehr und nicht weniger.“
 
Anders sieht es bei Knochenmarktransplantationen aus. In einem Pilotprogramm mit erwachsenen Leukämiekranken hatten sich Cannabidiol-Tropfen bereits als ausgesprochen hilfreich erwiesen, um die niederschmetternden Begleitsymptome abzufedern. Reuven Or, Professor am Universitätsklinikum Hadassah in Jerusalem, begann daraufhin eine klinische Versuchsreihe mit Leukämie-Kindern, aber brach sie nach einer Zeit ab. Er habe es nicht aushalten können, dass die Testgruppe, die nur Placebos erhielt, die Knochenmarktransplantation so viel schlechter vertrug als die anderen Kinder, die dank CBD weit weniger unter Übelkeit, entzündeten Schleimhäuten und Appetitverlust litten.
 
Medizinische Cannabis-Produkte gibt es in Israel inzwischen als orale Kapseln, Nasenspray, sublinguale, also unter der Zunge sich auflösende Tabletten, als Zäpfchen, zum Inhalieren und als Salben, großteils versehen mit einem von der Cannabis-Agentur vergebenen Gütesiegel „Good Medical Product“ (GMP). Die Nase vorn haben die Israelis auch, um in standardisierten Verfahren Inhaltsstoffe und Dosierung zu bestimmen – Voraussetzung für eine breite Zulassung auf dem Arzneimittelmarkt. 144 Komponenten ließen sich in diversen Marihuana-Sorten nachweisen, die auf lizensierten Plantagen unter der prallen israelischen Sonne reifen. Über die Kultivierung genetischer Linien sollen eine Standardisierung vereinfacht, der von Freizeit-Kiffern so geschätzte, stimmungsaufhellende THC-Gehalt reduziert und gleichbleibende Qualität erzielt werden.
Boaz Albo, der viele Jahre die Forschungs- und Entwicklungsabteilung der staatlichen Cannabis-Agentur leitete, hat zu diesem Zweck einen Analyseapparat entwickelt. Die Inhaltsstoffe werden mittels Ethanol aus dem Pflanzenöl und den Blüten extrahiert. Einzelne Komponenten, betont Albo, erwiesen sich allerdings in der Therapie als weniger effizient als das interaktive Zusammenspiel verschiedener Cannabinoide. Wissenschaftler bezeichnen das als den Entourage-Effekt, der anders als bei herkömmlichen Medikamenten eben nicht nur auf einem einzigen Wirkstoff basiert. Auch das gehört zu den Herausforderungen der Erforschung von medizinischem Gras, an der Israels führende Universitäten in Beer Sheba, Haifa, Jerusalem und Tel Aviv beteiligt sind, ebenso etwa zwei Dutzend Institute und diverse Startups, die auf eine internationale Vermarktung setzen.
Bereits 1843 befasste sich erstmals ein medizinischer Artikel mit der Wirkung von Marihuana. 1963 wiederum identifizierte Professor Rafael Mechoulam in Jerusalem die high-machende Komponente THC. Aber wegen ihr blieb Cannabis eine verbotene Droge, weithin unbeachtet von der Wissenschaft.
 
Über hundert Jahre wurden vertan“, sagt Albo. „Erst seit dem Jahr 2000 steigt die Kurve an Untersuchungen an.“ Entsprechend stolz ist die israelische Cannabis-Agentur auf ihr 2016 erstelltes „Greenbook – Medical Grade Cannabis“, ein umfassendes Handbuch, das wissenschaftliche Ergebnisse zusammenträgt, Indikationen auflistet und passende Produkttypen für die Behandlung bestimmter Patienten beschreibt, samt möglicher Nebenwirkungen wie Herzrasen oder Schwindel. Etwas Vergleichbares, glaubt Albo, „gibt es bislang nirgends auf der Welt“.
 
Das Sheba-Medizinzentrum nahe Tel Aviv bietet seit diesem Sommer zudem Seminare für Ärzte aus dem Ausland ab, um sie mit klinischen Methoden bei der Anwendung von medizinischem Cannabis vertraut zu machen. Gerade weil der Konsum von Marihuana als weicher Droge in seltenen Fällen Psychosen auslösen kann, sind Verunsicherung und Vorbehalte groß. Umso wichtiger sei ein vernünftiger und verantwortungsvoller Umgang, betont Landschaft, Chef der Cannabis-Agentur. „Wir wollen unser Wissen teilen.“
 
Quelle: https://www.fr.de/wissen/cbd-cannabis-kein-wundermittel-12858214.html

Cannabis schlägt Aspirin: Droge 30-mal effektiver als bekanntes Schmerzmittel


Gerüchte über die heilende Wirkung der Cannabispflanze gibt es schon lange. Bei bestimmten Krankheiten wird sie sogar schon als Medikament eingesetzt. Nun haben Forscher herausgefunden, dass Cannabis bei Schmerzen 30 Mal so gut wirkt wie Aspirin

Cannabis ist 30-mal wirkungsvoller als Aspirin: Bereits seit Jahrzehnten sind einige positive Eigenschaften der Cannabis-Pflanze bekannt. In Deutschland ist der Einsatz als Arzneimittel seit 2017 unter bestimmten Voraussetzungen zugelassen, auch die Übernahme der Kosten durch die gesetzliche Krankenkasse ist in bestimmten Fällen möglich

Nun ist auch das Geheimnis um die heilenden Bestandteile der Pflanze gelüftet: Ein kanadisches Forscherteam der University of Guelph hat nun in einer Studie die Zusammensetzung der Cannabisblüten näher untersucht und herausgefunden, dass diese schmerzlindernde Moleküle erzeugen, die 30-mal wirkungsvoller sind als das Schmerzmittel Aspirin.

Cannabis als Arzneimittel: Hilfe bei chronische Schmerzen

Laut dem Ärzteblatt gelten in Deutschland etwa acht Millionen Menschen als chronisch schmerzkrank. Rund einem Viertel dieser Patienten sei mit herkömmlichen Medikamenten nicht ausreichend zu helfen. Dazu zählen Patienten mit Krebs im fortgeschrittenen Stadium, multipler Sklerose (MS) und Aids. Für diese Menschen sei die Behandlung mit in Cannabis enthaltenen Cannabinoiden und Opioiden eine mögliche Alternative.

Opioide als klassische Behandlung bei chronischen Schmerzen: Viele Nebenwirkungen und Suchtgefahr

Die klassische Behandlung chronischer Schmerzpatienten mit aus Opium gewonnenen Substanzen bringe zwar auch eine schmerzlindernde Wirkung mit sich, allerdings sei das Risiko für erhebliche Nebenwirkungen und Sucht groß. In einem Artikel warnt die Apotheken Umschau sogar vor schlimmen Nebenwirkungen wie einer Schizophrenie-Erkrankung
 

Molekülverbindungen als Grundlage für neue Schmerzbehandlung

Mit biochemischen und genomischen Verfahren konnten die kanadischen Forscher zwei wichtige Moleküle nachweisen: Die zu den Flavonoiden gehörenden Atomverbindungen Cannflavin A und Cannflavin B könnten die Grundlage für neue Schmerzbehandlungen ohne die bisherigen Nebenwirkungen und Suchtgefahr sein.
Die neu entdeckten Moleküle aus der Cannabispflanze bekämpfen eine Entzündung direkt an der Quelle und seien deswegen fast 30 Mal effektiver als der in Aspirin enthaltene Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS).

Neues Schmerzmittel in Cannabispflanze: Weitere Forschung nötig

"Das Problem mit diesen Molekülen ist jedoch, dass die Cannflavine im Cannabis nur im geringen Maße vorhanden sind", erklärt Professor Steven Rothstein aus dem Studienteam. Deshalb müsste weiter geforscht werden, um die sekundären Pflanzenstoffe in großer Menge herstellen und tatsächlich als Alternative zu herkömmlichen Schmerzmitteln, beispielsweise in Cremes, Pillen oder Pflastern, verwenden zu können.

Großes Potenzial der Heilpflanze - Umdenken der Regierung gefordert

Schon länger setzen sich viele Organisationen für eine vereinfachte Zugänglichkeit der Cannabispflanze in der Medizin ein. Der Deutsche Hanfverband fordert eine Lockerung der Gesetzeslage für Nutzhanfbauer in Deutschland, die auch heutzutage noch durch "rückständiges Verhalten der Bundesregierung" in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt seien. In Kitzingen hat es vor Kurzem einen Protestmarsch für die Legalisierung von Cannabis gegeben.
 

Grüntee wegen zu hohen THC-Gehalts zurückgerufen


Wegen eines erhöhten THC-Gehalts hat der Bio-Großhändler Dennree einen Grüntee mit Hanf als Zutat zurückgerufen. Betroffen sei die 20-Beutel-Packung des Produkts Higher Living Grüntee Hanf mit dem Haltbarkeitsdatum 6. Februar 2022, teilte das Unternehmen mit Sitz in Töpen in Bayern am Mittwoch mit.


Bei Einnahme größerer Mengen des Tees könne eine gesundheitliche Beeinträchtigung nicht ausgeschlossen werden. THC steht für Tetrahydrocannabinol und ist eine psychoaktive Substanz, der eine berauschende Wirkung zugesprochen wird

Quelle: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.higher-living-gruentee-hanf-gruentee-wegen-zu-hohen-thc-gehalts-zurueckgerufen.af09ccfd-e041-4e3e-94d7-76079ac2fa86.html

Berlin will kontrollierte Cannabis-Abgabe an Erwachsene


Der Berliner Senat will einen Antrag für ein Modellprojekt stellen, um Cannabis an eine begrenzte Zahl von Erwachsenen abzugeben

Die rot-rot-grüne Koalition will ein Modellprojekt zur kontrollierten Abgabe von Cannabis auf den Weg bringen. Ein entsprechender Antrag solle im September an das zuständige Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gehen, sagte am Donnerstag Catherina Pieroth, Sprecherin für Gesundheits- und Drogenpolitik der Grünen-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Das Projekt solle zwei Jahre laufen und wissenschaftlich begleitet werden. Damit werde eine Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt, heißt es weiter.

Geplant ist, dass eine noch nicht näher benannte Zahl von Teilnehmern legal Cannabisprodukte erwerben kann. Sie müssen sich im Vorfeld melden, Angaben über ihren Konsum und ihr Konsumverhalten machen. „Das ist keine Prävention, das ist eine Enttabuisierung“, sagte Pieroth. Zwei bis drei Abgabestellen solle es geben. Vorgesehen sei eine niedrige vierstellige Teilnehmerzahl, ergänzte der drogenpolitische Sprecher der Linke-Fraktion, Niklas Schrader. Genauere Zahlen wollten beide Politiker erst nach den Haushaltsverhandlungen im Herbst bekannt geben.

Legaler Verkauf soll Jugendschutz verbessern


Es brauche einen anderen Umgang der Gesellschaft mit Drogen, forderte Grünen-Politikerin Pieroth. „Ich hätte es lieber, wenn mein 20-jähriger Sohn in einer Apotheke oder Fachstelle kontrolliert sein Cannabis erwirbt als im Görlitzer Park.“ Mit der kontrollierten Abgabe würde sich auch der Jugendschutz verbessern, ergänzte Schrader. Diesen gebe es in der jetzigen Situation überhaupt nicht. „Wir wollen mit solch einem Modellprojekt erreichen, dass man dem Schwarzmarkt und der allgemeinen Verfügbarkeit von verschiedensten Substanzen ein Stück weit den Boden entzieht.“ Es gehe auch um Transparenz. Bei kontrolliert abgegebenem Cannabis seien die Inhaltsstoffe nachvollziehbar.


Kritik kommt hingegen von der Opposition. Marcel Luthe, innenpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus, warnte: „Wir brauchen in Berlin keine Kreuzberger Verhältnisse wie im Görlitzer Park.“ Der Fraktionschef der CDU, Burkard Dregger, forderte mehr Engagement gegen Drogenkriminalität. „Man erkennt, dass die Kriminalisierung keinen präventiven Effekt hat“, hält Linken-Politiker Niklas Schrader dagegen. Trotz Strafbarkeit sei der Konsum nach wie vor hoch. Entkriminalisierung sei ferner nicht mit Verharmlosung und freier Abgabe an alle gleichzusetzen. „Da ist die Diskussion in der Fachwelt viel weiter als die in der Politik.“


Friedrichshain-Kreuzberg scheitert mit ähnlichem Plan


Wie viel Geld der rot-rot-grüne Senat für das Projekt einplant, könne erst nach den Haushaltsverhandlungen gesagt werden, so die beiden Politiker. Insgesamt seien für die Drogenprävention jeweils 3,6 Millionen Euro pro Jahr im Doppelhaushalt 2020/21 vorgesehen.

Damit greifen Grüne und Linke einen Plan des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg auf. Dieser hatte 2015 versucht, ein ähnliches Modellprojekt für den kontrollierten Verkauf von Cannabis durchzusetzen. Das BfArM lehnte den Antrag jedoch ab und beurteilte den Verkauf zu Genusszwecken als unvereinbar mit dem Betäubungsmittelgesetz. Das Betäubungsmittelgesetz verbietet den Besitz und Verkauf von Drogen wie Cannabis. Allerdings werden Menschen, die mit kleineren Mengen für den eigenen Bedarf erwischt werden, in der Regel nicht bestraft. Das Projekt solle bundesweiten Modellcharakter haben, sagt Pieroth. Man befinde sich in engem Austausch mit Hamburg und Bremen.

Jeder dritte Berlienr Jugendliche hat schon Cannabis probiert


Tatsächlich hat bereits jeder dritte Berliner Jugendliche schon einmal an einem Joint gezogen. Das geht aus einer Studie der Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin hervor, deren Ergebnisse am Donnerstag vorgestellt wurden. Dazu hat das von der Senatsgesundheitsverwaltung geförderte Projekt insgesamt 1725 Schüler zwischen zwölf und 20 Jahren zu ihrem Cannabiskonsum befragt. Mit 34,5 Prozent gab mehr als ein Drittel an, bereits Marihuana probiert zu haben. Davon weisen mit 49 Prozent fast die Hälfte Merkmale einer Suchtgefährdung auf. Und 27 Prozent aller konsumierenden Jugendlichen kiffen mehrmals wöchentlich.

Damit liegt die Hauptstadt deutlich über dem Bundesschnitt. Nach jüngst veröffentlichten Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) haben lediglich zwölf Prozent aller deutschen Jugendlichen bereits Cannabis probiert. Die Zahlen sind allerdings nur bedingt vergleichbar, weil die BZgA nur Schüler bis 17 Jahren befragt hat.

Durchschnittliches Alter für "das erste Mal": 14,6 Jahre


Besorgniserregend sei aber insbesondere, dass die Berliner Jugendlichen sehr früh mit dem Kiffen anfangen, sagt Kerstin Jüngling, Geschäftsführerin der Fachstelle. Das durchschnittliche Alter bei Erstkonsum liegt mit 14,6 Jahren in der Hauptstadt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt. Den beziffert die BZgA auf 16,4 Jahre. Damit greifen Berliner Kinder fast zwei Jahre früher zum ersten Joint. „Und je früher ein Mensch egal mit welchen Substanzen anfängt, umso größer ist statistisch das Risiko, als Erwachsener suchtkrank zu werden“, sagt Jüngling.

Motiv für den Konsum bei Jugendlichen sind nach Erfahrung der Fachstelle etwa Neugier, Spaß und ein Gemeinschaftsgefühl in der Clique. Die mit dem Kiffen verbundenen Risiken seien „nicht bewusst“. Regelmäßiger Konsum kann abhängig machen und zu gesundheitlichen Schäden führen. Besonders für das Gehirn von Jugendlichen kann Cannabis gefährlich sein. Die Folgen hängen unter anderem vom Einstiegsalter, der Häufigkeit des Konsums und der Dosis ab.

Fachstelle unterstützt Pläne für legales Kiffen


Die Zahlen verdeutlichten, dass der Konsum unter Jugendlichen in der Hauptstadt „besorgniserregend normal“ zu sein scheine, so Jüngling weiter. Ziel müsse es sein, das Einstiegsalter hinauszuzögern, betont sie. Dabei begrüßt sie auch die Pläne der rot-rot-grünen Koalition, Marihuana testweise legal abzugeben. Die Fachstelle wolle dabei sogar unterstützen. Denn es handele sich um eine Abgabe nur für Erwachsene. „Es wird viel konsumiert, das Verbot hält wenige Menschen davon ab.“ Daher sei eine staatliche Regulierung unter Einbindung auch von Suchtprävention klüger.

In ihrem Koalitionsvertrag hatte sich Rot-Rot-Grün auf dieses Modellprojekt verständigt. Anders als Grüne und Linke hatte die SPD eine Freigabe von Cannabis ursprünglich mehrheitlich skeptisch gesehen. Nach einer lebhaften innerparteilichen Debatte stimmten die Delegierten auf dem Parteitag im Herbst vergangenen Jahres aber für ein Modellprojekt zur zeitlich befristeten Freigabe. Aktuell gebe es für einen Antrag für ein Modellprojekt, allerdings keinen Beschluss in der Fraktion, hieß es am Donnerstag aus der SPD. Möglicherweise seien noch Detailfragen zu klären. Grundsätzlich stehe dem Vorhaben aber nichts entgegen.

CDU lehnt Pläne ab, FDP fordert mehr Jugendschutz


Burkard Dregger spricht von einer „Absurdität“. Mit der CDU sei das Vorhaben nicht umzusetzen. „Die rot-rot-grüne Koalition sollte ihre Energie darin investieren, endlich die organisierte Drogenkriminalität zu bekämpfen. Damit wäre mehr für die Gesundheit der Berliner getan als mit solchen Projekten, die nur dafür sorgen, dass möglichst viele Leute bekifft durch die Gegend laufen.“

„In einem föderalen Bundesstaat kann eine solche Lösung nur gemeinsam auf Bundesebene und nicht im Alleingang gefunden werden“, sagt Marcel Luthe von der FDP. Eine Legalisierung dürfe nur erfolgen, wenn gleichzeitig klare gesetzliche Regelungen zum Schutz der Nichtkonsumenten, von Kindern und Jugendlichen und generell der Gesundheit geschaffen werden. „Alles andere ist keine Prävention, sondern Förderung des Konsums."

Quelle: https://www.morgenpost.de/berlin/article226589155/Berlin-will-kontrollierte-Cannabis-Abgabe-an-Erwachsene.html

Donnerstag, 25. Juli 2019

Mit Cannabis gegen Parkinson?


Seit einigen Jahren wird Cannabis in bestimmten Formen legal für medizinische Zwecke eingesetzt. Wie gut die Mittel in verschiedenen Anwendungsgebieten wirken, ist aber fraglich. Ein Leser wollte wissen, wie es um die Wirksamkeit von Cannabis bei der Parkinson-Erkrankung steht.

Kaum Studien vorhanden

Mit der Literaturrecherche waren wir bei dieser Frage ziemlich schnell fertig. Der Nutzen von Cannabis bei Parkinson ist nur in zwei Studien [1,2] untersucht worden, die zumindest einige Qualitätsstandards einhalten. Dazu gehört etwa der Vergleich mit einem Scheinpräparat sowie die zufällige Zuteilung der Teilnehmenden auf Vergleichsgruppen.
Ob die Studien tatsächlich aussagekräftig sind, lässt sich leider nicht beantworten: Denn in den Veröffentlichungen fehlen Details, die für unsere Bewertung wesentlich sind.

Zu wenige Testpersonen

Abgesehen von den fehlenden Angaben gibt es weitere grundsätzliche Probleme: So waren an den Studien insgesamt nur 40 Testpersonen beteiligt. Das sind viel zu wenige, um sichere Aussagen treffen zu können.
Hinzu kommt: Die beiden Studien untersuchten Parkinson-Patientinnen und Patienten in verschiedenen Krankheitsstadien, testeten stark unterschiedliche Cannabis-Zubereitungen und deren Wirkung auf diverse Beschwerden wie verschiedene Arten von Bewegungsstörungen. Das schränkt die Vergleichbarkeit der Studien deutlich ein.

Wirksam? Wissen wir nicht.

Allerdings fielen die Ergebnisse ohnehin nicht so aus, wie es sich Cannabis-Befürworterinnen und -Befürworter vielleicht erhofft hätten: Eine der Studien [1] fand keinen Wirksamkeits-Unterschied zwischen Cannabis und einem Scheinmedikament, wenn es um „Dyskinesien“ ging – also jene unwillkürlichen Bewegungen, die viele Menschen mit Parkinson im fortgeschrittenen Stadium beeinträchtigen.
Auch in der anderen Studie [2] konnte Cannabis verschiedene Parkinson-typische Bewegungsstörungen, etwa beim Gehen oder Aufstehen, nicht besser lindern als das Placebomittel.
Allerdings deutete sich laut Studienteam ein kleiner Nutzen von Cannabis in Sachen Lebensqualität an. Es ist aber relativ unsicher, ob dieser Effekt wirklich existiert, und es ist unklar, ob Patientinnen und Patienten die Verbesserung tatsächlich als solche wahrnehmen würden.
Ob Cannabis bei Parkinson von Nutzen ist, ist also bisher ungeklärt.

Unklare Verträglichkeit

Wie sieht es mit möglichen Nebenwirkungen aus? Wie gut Menschen mit Parkinson Cannabis vertragen, lässt sich aufgrund der geringen Teilnehmerzahlen nicht sicher sagen. In den beiden Studien sind nach Angaben der Autorenteams keine schwerwiegenden Nebenwirkungen aufgefallen. Allerdings wird das nicht weiter ausgeführt. In Sachen unerwünschte Wirkungen brauchen wir also mehr und bessere Forschung.
Eine der Studien [1] macht etwas genauere Angaben zu unerwünschten Wirkungen. Dabei fällt auf, dass psychische Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit oder Konzentrationsstörungen mit Cannabis häufiger auftraten als mit dem Scheinmedikament.

Wenn Dopamin fehlt

Bei der Parkinson-Krankheit gehen im Gehirn Nervenzellen zugrunde, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Dopamin ist entscheidend für die Steuerung von Bewegungen. Deswegen sind verschiedene Bewegungsstörungen ein typisches Symptom von Parkinson.
Die Folge davon: Bewegungen wie das Gehen verlangsamen sich, die Muskulatur ist angespannt, und es tritt das typische Zittern auf, meistens an den Händen [3]. Diese Beschwerden haben der Erkrankung Parkinson auch den volkstümlichen Namen „Zitterlähmung“ eingebracht.
Parkinson wird hauptsächlich mit Medikamenten behandelt, die Dopamin ersetzen oder dessen Wirkung verstärken. Mit fortschreitender Erkrankung kommt es aber zum Beispiel oft vor, dass die Medikamente nicht mehr so gleichmäßig wirken

Cannabis als Medizin

In Österreich und Deutschland sind Arzneimittel aus Cannabis, seinen Bestandteilen (Cannabinoiden) oder mit chemisch verwandten Substanzen zugelassen. Dazu zählt ein Mittel aus zwei verschiedenen Cannabis-Extrakten, das für die Behandlung von krampfartigen Symptomen bei Personen mit Multipler Sklerose verwendet werden kann.
Ein Arzneimittel mit dem künstlich hergestellten Cannabinoid Nabilon wird zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen bei Krebspatientinnen und -patienten eingesetzt, wenn andere Medikamente nicht ausreichend helfen.
Apotheken bereiten auf ärztliche Verordnung bei bestimmten Erkrankungen individuelle Arzneimittel aus THC (Tetrahydrocannabinol) zu, das ist eine Reinsubstanz von Cannabis [5,6]. In Deutschland können Ärztinnen und Ärzte außerdem bestimmte medizinische Sorten von Cannabis-Blüten verschreiben [6].

Quelle: https://www.medizin-transparent.at/parkinson-cannabis

Mittwoch, 24. Juli 2019

Backen mit Hanfprotein: Leckeres Bananenbrot

 

Hanf ist eine überaus vielseitige Pflanze und aus ernährungsphysiologischer Sicht ein richtiger Alleskönner. Hanfsamen sind reich Proteinen und Ballaststoffen und daraus hergestelltes Öl gilt als hochwertiges Speiseöl mit einem exzellenten Fettsäurenprofil. Hanfprotein ist eines der nahrhaftesten Proteinpulver auf dem Markt. Darüber hinaus beeindruckt die pflanzliche Eiweißquelle mit einer überaus hohen biologischen Wertigkeit.

Proteine bestehen aus einer Kette von Aminosäuren. Je ähnlicher die Zusammensetzung aus Aminosäuren den menschlichen Proteinen ähnelt, desto besser können wir sie aufnehmen. Das Ganze wird als biologische Wertigkeit bezeichnet, die angibt, wie effizient der menschliche Körper bestimmte Eiweiße aufnehmen und in körpereigenes Protein umwandeln kann.
Das pflanzliche Protein der Hanfpflanze hat eine überaus hohe biologische Wertigkeit. Dafür sorgen die zwei Proteintypen, aus denen es besteht: Globulin Edestin und Albumin. Globuline stärken unter anderem die Abwehrkräfte und sind wichtig für gesundes Blut und zum Nährstofftransport zu den Zellen. Albumin ist sehr gut verdaulich und wirkt antioxidativ.
Aufgrund der Ähnlichkeit zum Eiweiß im menschlichen Körper kann Hanfprotein sehr gut verstoffwechselt werden, ohne dass dabei Abbauprodukte entstehen, die den Körper belasten können.
Backen mit Hanfprotein: Leckeres Bananenbrot mit Haferflocken und Hanfprotein
Eine Möglichkeit für die Integration von Hanfprotein in den Alltag sind Smoothies oder einfache Eiweißshakes. Man kann damit aber auch ganz einfach backen. Im Folgenden haben wir ein einfaches Rezept für ein leckeres veganes Bananenbrot mit Hanfprotein zusammengestellt, das nicht nur satt macht, sondern Deinen Körper mit wichtigen Nährstoffen versorgt.

Zutaten:
• 4 überreife Bananen
• 1 Tasse zarte Haferflocken
• 1 Tasse Dinkelmehl
• ½ Tasse Hanfprotein
• ¼ Tasse Ahornsirup
• 1 EL Vanilleextrakt
• 1 EL Zimt
• 2 EL Backpulver
• ½ EL Backnatron
• 1 Prise Salz
• ½ Tasse Kokosnussöl
• ¼ Tasse gemahlene Walnüsse
• ¼ Tasse geschälte Hanfsamen
Außerdem benötigst Du:
• große Schüssel
• Schneebesen
• Sieb
• Küchenspatel
• Kastenform
• Frichhaltefolie

Zubereitung:
• Ofen auf 175°C vorheizen.
• Bananen schälen und in einer großen Schüssel zerdrücken bis ein Brei entsteht.
• Kokosnussöl, Ahornsirup und Vanilleextrakt hinzugeben und alles gut miteinander vermengen. (eventuell ist für die gewünschte Konsistenz mehr Kokosnussöl notwendig)
• Jetzt das Mehl, Backpulver und Backnatron hinein sieben und Salz und Zimt dazugeben und mithilfe einer Küchenspachtel trockene und feuchte Zutaten gut miteinander vermengen.
Hanfsamen, Haferflocken und gemahlene Walnüsse hinzugeben und gut vermischen bis ein gleichmäßiger Teig entsteht.
• Die Kastenform mit Kokosnussöl einfetten, den Teig langsam hineingeben und gleichmäßig verteilen.
• Die Kastenform mit Frischhaltefolie abdecken und bei Raumtemperatur 45 Minuten ruhen lassen.
• Das Bananenbrot 15–24 Minuten im Ofen backen
Mit einem Zahnstocher lässt sich ganz einfach überprüfen, ob das Brot fertig ist. Einfach Zahnstocher hineinstecken und wenn beim Herausziehen kein Teig mehr daran klebt, ist das Bananenbrot fertig. Auskühlen lassen und genießen. Guten Appetit.

Quelle: https://www.hanf-magazin.com/genusskonsum-von-cannabis/cannabis-essen/rezepte-mit-hanf/backen-mit-hanfprotein-leckeres-bananenbrot/

Dienstag, 23. Juli 2019

Grösster CBD-Outdooranbau in Europa


Es ist in der Schweiz und auch in Europa ein wegweisendes Projekt. Andreas Hufschmid baut für die Firma Pure Holding AG legalen Hanf an. 630 000 selbstvermehrte Setzlinge werden zurzeit in der Region auf 70 Hektaren Fläche gepflanzt. Nach der Ernte im Herbst wird der Hanf exportiert.

Quelle: https://www.reussbote.ch/2019/07/gr%C3%B6sster-cbd-outdooranbau-europa.html

Gewinner und Verlierer der globalen Cannabis-Liberalisierung

 

In Uruguay, Kanada und einigen Bundesstaaten der USA ist Cannabis als Genussmittel legalisiert worden. Es bringt Steuereinnahmen, Arbeitsplätze und entlastet die Behörden, die sich mit der Strafverfolgung befassen müssen. Die ersten Unternehmen, die Cannabis herstellen oder Handeln, haben bereits das Börsenparkett betreten und es werden ständig mehr.

Die vielen Vorteile sehen auch andere Länder und wollen am neuen Markt für Cannabis teilhaben. Man könnte also meinen, die Legalisierung von Hanf und allem, was man daraus herstellen kann, wäre eine Win-Win-Situation für alle Menschen. Dies ist allerdings nicht ganz richtig. Bei Hanf ist es wie bei anderen Dingen im Leben auch, wo Gewinner sind, gibt es auch irgendwo Verlierer.

Aus Cannabiskultur ist Cannabisindustrie geworden

Cannabis ist im Begriff, ein riesiges, globales Geschäft zu werden. Junge Unternehmen sind zu finanzkräftigen Marktführern herangewachsen. Davon profitieren viele, aber nicht alle. Schon jetzt ist es schwer, mit einem völlig neuen Unternehmen am Markt erfolgreich zu werden. Die ersten Hanf-Firmen, die zu Konzernen geworden sind, versuchen natürlich hinter sich die Tür zu zu machen. Das bedeutet, sie kämpfen mit ihrer Finanzkraft gegen die Konkurrenz, auf jedem neuen Markt, der sich öffnet, kauft man sich ein.
Wird irgendwo Cannabis legalisiert, sind die global Player schon zur Stelle, um ihn unter sich aufzuteilen. Sie kaufen vor Ort Unternehmen, Vertriebs- und Infrastruktur. Die Branche lässt neuen Unternehmen kaum mehr Chancen, sich zu positionieren. Im besten Fall kauft man sie und macht sie zur Tochtergesellschaft. Natürlich ist die Cannabisindustrie noch in den Kinderschuhen und das Potenzial für Wachstum ist noch sehr groß.
Aber es ist eine Industrie und kleine Betriebe werden es wie überall im Kapitalismus schwer haben, sich durchzusetzen. Für viele Konsumenten geht bei so viel Wirtschaftsorientierung bei Cannabis die Kultur verloren, die die Heilpflanze seit je her begleitet.

Der Verlust der Kartelle ist der Verlust der Farmer

Jedes Mal, wenn jemand legales Cannabis kauft, dann geht dem Drogen-Schwarzmarkt Umsatz verloren. Das ist gut, denn hier gewinnen die Konsumenten, die Behörden und ein ganzer legaler Geschäftsbereich. Die offensichtlichen Verlierer sind also hier die Kartelle, die immer weniger Cannabis über die Grenze von Mexiko in die Vereinigten Staaten von Amerika importieren können. Mit der Qualität, und manchmal sogar dem Preis in den Dispensaries kann der Schwarzmarkt nicht mithalten.
Außerdem, wie viele Menschen kaufen ungeachtet des legalen Handels mit Spirituosen trotzdem noch Schwarzgebranntes? Aber die Verluste der Kartelle sind auch die Verluste der Farmer, die für die Kartelle Cannabis gezüchtet haben. Denn die Dealer werden das Cannabis, das sie nicht verkaufen können, den Bauern auch nicht abkaufen. Diese sind damit die Verlierer, die in der zweiten Reihe stehen.

Einen kleinen Vorteil hat die Cannabis-Prohibition dann doch

Selbstverständlich würden sich sehr viele Menschen freuen, wenn sie ab morgen in der Stadt in ein Geschäft gehen und sich dort potentes und gut kontrolliertes Marihuana kaufen könnten. Schaut man sich aber Cannabisprodukte aus Dispensaries an, so gibt es eine Sache, die einen auf Anhieb stören sollte.
Warum heißt legal auch gleichzeitig mit jeder Menge Kunststoff drum? Sicherheit vor Kinderhänden in allen Ehren, doch die Berge von Abfall, die die legale Cannabisindustrie erzeugt, sind immens. Auch in Deutschland ist es leider so, dass man beim Abholen von medizinischem Cannabis in der Apotheke stets ein neues Plastikgefäß erhält.
Und das sind nicht etwa kleine Tütchen, die weniger als ein Gramm wiegen, tatsächlich wiegt das durchschnittliche zehn Gramm Gefäß mehr als der Inhalt. Und doch kommt auch dies einem noch harmlos vor, wenn man ins innere mancher legalen Cannabis-Apotheke blickt. Wenn Werte von Kultur und Nachhaltigkeit nicht Einzug erhalten in die legale Cannabisindustrie, dann gehört der Planet selbst zu den Verlierern der globalen Cannabis-Liberalisierung.

Quelle: https://www.hanf-magazin.com/politik/gewinner-und-verlierer-der-globalen-cannabis-liberalisierung/

Montag, 22. Juli 2019

Indiens Oberster Gerichtshof prüft Cannabis-Petition


Auch im Mutterland des Indischen Hanfs ist eine Debatte über das Hanfverbot in vollem Gange

Der Oberste Gerichtshof in Neu-Delhi beschäftigte sich letzte Woche mit einer Petition, die die Entkriminalisierung von Cannabis fordert. Eingereicht wurde das Begehren von einer Legalisierungs-Initiative, die vor allem dringenden Handlungsbedarf sieht, was die Freigabe von Hanf zur medizinischen und industriellen Nutzung betrifft. Die Petenten beklagen unter anderem, dass es „willkürlich, unwissenschaftlich und unangemessen“ sei, Cannabis hinsichtlich des medizinischen Einsatzes auf eine Stufe mit „schädlichen und tödlichen“ Substanzen wie Opium zu stellen und deshalb nicht als Analgetikum zuzulassen. In der Petition werden die positiven medizinischen Eigenschaften des Heilkrauts deutlich hervorgehoben: „Der medizinische Gebrauch von Cannabis kann dazu beitragen, die akute Gesundheitskrise zu reduzieren, mit der Indien derzeit konfrontiert ist. Cannabis ist bei der Vorbeugung von Krebs nützlich und bringt Erleichterung für die Patienten, die von HIV betroffen sind.“
Dass Bedarf für Cannabis als Medizin besteht, zeigen die hohe Krebsrate und die wachsende Zahl an HIV-Infektionen. Medizinalhanf könne gerade diesen Patienten helfen, das Leid und vor allem die chronischen Schmerzen zu lindern.

Mit Blick auf das Weltklima und den maßlosen Umgang mit aus Erdöl hergestellten Kunstoffen verweist die Legalisierungs-Initiative auf die Umweltfreundlichkeit des Rohstoffes Hanf: „Industriehanf ist ein landwirtschaftliches Gut, das zur Verwendung bei der Herstellung einer breiten Palette von Produkten angebaut werden kann. … Gäbe es kein Verbot für den Anbau von industriellem Hanf, könnten die Bauern in hohem Maße vom Anbau profitieren.“ Dieser Aspekt ist besonders in Indien von Bedeutung, das mit über 1,3 Milliarden Einwohnern nach China das zweitbevölkerungsreichste Land ist.

Scharfe Kritik wird auch an der Reform des Betäubungsmittelgesetzes aus dem Jahre 1985 geübt, die Cannabis in welcher Form auch immer (Ganja, Charas) auf die Verbotsliste setzte, ohne die positiven Aspekte des Heilkrauts und die Geschichte seiner Verwendung in Indien zu berücksichtigen. „Die von den Parlaments-Abgeordneten geführte Debatte über eine Cannabis-Legalisierung beschränkt sich überwiegend auf das Problem des illegalen Drogenhandels und der Drogenabhängigkeit bei Jugendlichen“, heißt es in der Begründung der Petition. Zudem sei es „unergründlich“, dass der Staat „Bhang-Shops“ betreibt, während Marihuana und Haschisch verboten sind. (Bhang besteht aus getrockneten Blättern und kleinen Blütenständen der weiblichen Hanfpflanze. Da bei der Zubereitung keine ausgewachsenen Blüten verwendet werden, ist der psychoaktive Wirkstoffgehalt mit unter 5% THC vergleichsweise gering.)

Das Ziel der Petenten sei es jedoch nicht, dass Cannabis vollständig legalisiert wird. Vielmehr ginge es ausschließlich darum, dass die Vorschriften des Betäubungsmittelgesetzes den Anforderungen einer „angemessenen Einschränkung“ des Umgangs mit Hanf entsprechen müssen. Augenblicklich verstoße das Gesetz gegen mehrere Artikel der Verfassung. Der Oberste Gerichtshof will die Petition am 29. Juli abschließend behandeln. Sollten die Petenten Erfolg haben, käme die Regierung in Zugzwang, eine Reform des Betäubungsmittelgesetzes einzuleiten.

Quelle: https://hanfjournal.de/2019/07/22/indiens-oberster-gerichtshof-prueft-cannabis-petition/

Wohnung in Arnstadt beherbergt Cannabis-Plantage


Arnstadt (dpa/th) - Mehr als 100 Cannabis-Pflanzen hat die Polizei in einer Wohnung in Arnstadt gefunden. Die Plantage sei mit aufwendiger Technik betrieben worden, teilte die Polizei am Montag mit. LED-Lampen und Lüfter führten demnach zu einer Umgebung, die die Pflanzen gedeihen ließ. Die Polizei beschlagnahmte die Gewächse. Nun ermittelt die Kriminalpolizei.

Quelle: https://www.welt.de/regionales/thueringen/article197233711/Wohnung-in-Arnstadt-beherbergt-Cannabis-Plantage.html

Sonntag, 21. Juli 2019

Mega-Markt Cannabis und Marihuana: Rasantes Wachstum bald auch in Europa?


Marihuana ist definitiv kein Randthema mehr. Seit einigen Jahren befinden sich auch viele Investoren gewissermaßen in einem grünen Rausch. Denn viele Cannabisproduzenten haben sich inzwischen zu ernst zu nehmenden Unternehmen sowie ernst zu nehmenden Aktien entwickelt, wobei es durchaus einige gehypte Hot Stocks gibt, die hier möglicherweise überbewertet sein könnten.

Dennoch scheint sich das Thema Cannabis und Marihuana weitgehend nicht in unseren heimischen Gefilden abzuspielen, sondern eher in den USA sowie in Kanada. Zumindest bis jetzt. Denn es könnte langfristig durchaus einige interessante Initiativen auch im europäischen Markt geben, die hier einen gewissen Schwung in dieses Segment bringen könnten. Schauen wir im Folgenden einmal, was Investoren diesbezüglich wissen sollten.

Marihuana in Europa - ein heißes politisches Thema

Letztlich ist Cannabis nämlich auch in Europa inzwischen ein heiß diskutiertes politisches Thema. Es ist außerdem ein Thema, bei dem die Rechtslage bislang noch nicht final genormt ist und einzelne Staaten gegenwärtig noch unterschiedlich vorgehen. Das lässt den Markt für Investoren natürlich weitgehend undurchsichtig werden.

Speziell die Niederlande mit ihren Coffeeshops gelten so beispielsweise als besonders offen und tolerant. Nun scheint es ernsthafte Bestrebungen zu geben, wonach das Europäische Parlament möglicherweise eine einheitliche Regelung finden möchte, zumindest speziell für das medizinische Cannabis. Ein solcher Schritt könnte durchaus weitreichende Auswirkungen haben.
So fordert das Europäische Parlament seit Februar dieses Jahres einen EU-weiten Ansatz für medizinisches Cannabis sowie eine angemessen finanzierte wissenschaftliche Forschung, die sich mit diesem Themenfeld auseinandersetzt. Auch wenn das möglicherweise nicht nach viel klingt, könnte das langfristig durchaus Bewegung in den Markt des medizinischen Marihuanas bringen.
Die bürokratischen Mühlen der Verwaltung mahlen schließlich noch immer eher langsam. Allerdings sollten wir an dieser Stelle nicht vergessen, dass mit diesem Schritt zumindest das grundsätzliche Potenzial einer solchen Anwendung in Betracht gezogen wird. Diesen Aspekt könnten Fans des grünen Rausches durchaus feiern.

Ein EU-Mitglied könnte zudem Vorreiter werden

Zusätzlich zu dieser interessanten Meldung existiert zudem noch eine zweite interessante Cannabisneuigkeit aus dem aktuellen Jahr. Neben dem medizinischen Marihuana, das nun möglicherweise europaweit einheitlich reguliert werden könnte, plant nämlich ein EU-Mitgliedsstaat quasi als Vorreiter auch im Freizeitbereich voranzugehen.
So will Luxemburg nun Cannabis legalisieren, und zwar quasi voll und ganz. Das würde unter anderem bedeuten, dass jeder Erwachsene in Luxemburg für den eigenen Gebrauch Cannabis anbauen, kaufen, besitzen und konsumieren dürfte. Allerdings werden Einzelheiten wohl noch geprüft und sind daher noch mit Vorsicht zu genießen. Unterm Strich dürfte das jedoch eine interessante Entwicklung sein.
Neben vereinzelten Staaten wie Uruguay und Kanada wäre Luxemburg hier ein weiterer Staat, der diesen Schritt künftig gehen würde. Zudem ist es das erste Land in Europa, das über eine solche ganzheitliche Legalisierung nachdenkt, was möglicherweise auch weitreichende Auswirkungen auf andere Staaten haben könnte.
Marihuana dürfte hierdurch nämlich immer präsenter werden und insbesondere die angrenzenden Staaten könnten aufgrund dieser Legalisierung vor einem echten Schwarzmarktproblem stehen. Das könnte auch hierzulande womöglich einen neuen Kick in die Legalisierungsdebatte bringen. Schon allein, um als Gesetzgeber solcher Staaten diesen Markt regulieren und einen florierenden Schwarzmarkt in den Griff bekommen zu können.

2019 als Initialzündung? Vielleicht!

Wie wir daher letztlich sehen können, scheint 2019 ein Jahr zu werden, in dem viel Bewegung in den Cannabismarkt kommt. Auch in Europa.
Sowohl Europa als auch Luxemburg im Speziellen scheinen diesem Rauschmittel nun etwas fortschrittlicher und offener begegnen zu wollen. Dieser Aspekt lässt sich aus vielerlei Perspektiven natürlich unterschiedlich interpretieren.
Für Investoren könnte sich hierdurch jedenfalls der Marihuanamarkt erweitern, was für die etablierten Unternehmen eine weitere Wachstumschance sein könnte.

Quelle: https://www.onvista.de/news/mega-markt-cannabis-und-marihuana-rasantes-wachstum-bald-auch-in-europa-256955463

Wie Aurora Cannabis zum CBD-König werden kann


Canopy Growth schlug im Januar große Wellen mit der Ankündigung, eine große Hanfproduktionsanlage im Bundesstaat New York zu bauen. Das Unternehmen geht davon aus, dass Hanf-Cannabidiol (CBD)-Produkte bis Ende dieses Jahres auf den Markt kommen werden. Tilray stieg kurz nach der Ankündigung von Canopy mit der Übernahme von Manitoba Harvest, dem führenden Hanf-Lebensmittelunternehmen in Nordamerika, ebenfalls groß in den Hanfmarkt ein.
Aber was ist mit Aurora Cannabis (WKN:A12GS7)? In letzter Zeit war nicht viel von den CBD-Bemühungen des Unternehmens zu hören. Es gibt jedoch ziemlich gute Argumente dafür, dass Aurora zum CBD-König aufsteigen könnte.

Auroras beeindruckende Hanfcremes

Wer nach Erfolgsstorys beim Thema Hanf sucht, wird bei Aurora fündig. Bereits 2017 investierte das Unternehmen in Hempco, einen in Vancouver ansässigen Hersteller von Hanflebensmitteln, Hanffasern und Hanfnutraceuticals. Hempco lieferte Aurora zudem Rohhanf zur Gewinnung von CBD.
Diese Beziehung gab Aurora die Möglichkeit, sich Hempco ganz genau anzuschauen. Und das führte dazu, dass Aurora vor drei Monaten verkündete, dass man das gesamte Unternehmen Hempco übernehmen würde. Da Hempco seine Kapazität erweitert, um jährlich 2,9 Millionen Kilogramm Cannabis produzieren zu können, bietet das Abkommen Aurora eine gute Ausgangsbasis für den nordamerikanischen Hanf-CBD- und Industriehanfmarkt.
Aurora unternahm gleich mehrere wichtige Schritte, um das globale Hanfgeschäft im Jahr 2018 aufzubauen. Das Unternehmen erwarb Agropro, Europas größten Produzenten, Verarbeiter und Lieferanten von zertifiziertem Bio-Hanf und Hanfprodukten. Gleichzeitig erwarb Aurora das Schwesterunternehmen Borela von Agropro, das geschälte Hanfsamen, Hanfsamenprotein, Hanfmehl und Hanfsamenöl verarbeitet und vertreibt.
Darüber hinaus erwarb Aurora 2018 ICC Labs. ICC behauptet einen Marktanteil von mehr als 70 % auf dem legalen Cannabismarkt Uruguays. Das Unternehmen ist auch führend auf dem südamerikanischen Hanf-CBD-Markt mit einer groß angelegten Extraktionsanlage, die jährlich 150.000 Kilo CBD verarbeiten kann.
Apropos Extraktionsfähigkeit: Aurora hat vor drei Jahren auch in Radient Technologies investiert. Die von Radient entwickelte Extraktionstechnologie kann sowohl bei Cannabispflanzen mit hohem THC-Gehalt als auch bei Hanfpflanzen mit niedrigem THC-Gehalt eingesetzt werden.

Was ist mit den USA?

Während Aurora also eine beeindruckende Hanfpräsenz in Kanada, Europa und Südamerika aufgebaut hat, hat das Unternehmen keine großen Schritte in den größten Hanf-CBD-Markt von allen unternommen: den USA. Das erscheint mir relativ nachlässig.
Zugegeben, Australis Capital, eine Abspaltung von Aurora, hat aktiv in die Geschäfte von Australis in den USA investiert. Zu den Deals gehören Investitionen in Folium Biosciences, dem größten vertikal integrierten Produzenten, Hersteller und Vertreiber von Phytocannabinoiden aus Hanf in den USA. Australis Capital ist jedoch ein eigenständiges Unternehmen.
Das Managementteam von Aurora war sehr vage, was die Strategie des Unternehmens für den Hanf-CBD-Markt in den USA angeht. In der letzten Telefonkonferenz sagte CEO Terry Booth: “Wir haben eine Strategie, um in die USA einzutreten.” Aber er fügte hinzu: “Diese Strategie ist noch vertraulich.”
Chief Corporate Officer Cam Battley sagte jedoch, dass Aurora zusammen mit dem Berater Nelson Peltz, einem milliardenschweren Investor mit starken Verbindungen in der Konsumgüterindustrie, Möglichkeiten auf dem globalen Hanfmarkt sondiert. Battley sagte, dass industrieller Hanf und CBD ein “wichtiger Bereich” sei. Er gab keine Details über die nächsten Schritte von Aurora bekannt, sondern sagte nur: “Wir prüfen, wo wir in der Wertschöpfungskette den größten Wert schaffen können.”

Game of Thrones bei CBD

Der Cannabis-Marktforscher Brightfield Group prognostiziert, dass der US-Hanf-CBD-Markt bis 2022 bis zu 22 Milliarden USD wert sein könnte, der CBD-Markt in Europa bis 2023 immerhin 1,7 Milliarden USD. Einige Branchenexperten sind nicht so optimistisch wie die Brightfield Group, aber die meisten sind sich einig, dass der Hanf-CBD-Markt in den nächsten Jahren dramatisch wachsen wird.
Ich vermute, dass wir einen Wettlauf um die Vorherrschaft auf dem globalen Hanf-CBD-Markt sehen werden, der so etwas wie der Kampf um den Eisernen Thron in der HBO-Serie Game of Thrones sein könnte. Gleich mehrere werden an dem Kampf beteiligt sein.
Es ist möglich, dass sich die kalkulierte Wette von Aurora, einen vorsichtigen Ansatz für den Eintritt in den US-Markt zu wählen, im Nachhinein als Fehler erweist. Trotz der fehlenden Präsenz in den USA sollte Aurora jedoch ein legitimer Kandidat sein, um am Ende bei CBD ganz vorne mitzumischen. Natürlich könnte der Hanf-CBD-Markt auch von einem Unternehmen gewonnen werden, das im Moment nicht auf dem Radar ist – womit wir wieder bei einer Parallele zum Ende von Game of Thrones wären.

Quelle: https://www.fool.de/2019/07/20/wie-aurora-cannabis-zum-cbd-koenig-werden-kann/