Montag, 5. August 2019

Auswirkung von Cannabis auf das Gehirn wurde erneut untersucht

Erwachsene zeigen keine Unterschiede nach dem Konsum von Cannabis in jungen Jahren auf

In regelmäßigen Abständen werden Studien über die Auswirkung von Cannabis auf das menschliche Gehirn durchgeführt. Gibt eine Untersuchung Grund zur Annahme, dass besonders jugendliche Denkapparate durch den Einfluss von Marihuana negativ verändert werden können, findet man diese Nachricht hierzulande anschließend auf vielen Presseportalen und sie dient als fadenscheiniger Grund sich gegen eine Legalisierung von Canabis zu Genusszwecken auszusprechen, obwohl es nichts an der Verfügbarkeit der auf dem Schwarzmarkt gehandelten Substanz ändert. Werden dagegen anerkannte Untersuchungen veröffentlicht, die davon sprechen, dass die Effekte von Marihuana auf jugendliche Gehirne überschätzt worden sind, dass die Gehirnstruktur von Cannabis unangetastet bleibt, oder dass Cannabis kaum negative Auswirkungen auf das Gehirn ausübt, bleiben diese Nachrichten gänzlich unerwähnt. Nun hat eine weitere Studie aus Arizona und Pennsylvania in langer Forschung erneut herausgefunden, dass Erwachsene, die im jugendlichen Alter Cannabis konsumierten, keinen Unterschied in ihrem Gehirn zu Personen besitzen, die gar nicht mit dem natürlichen Rauschmittel in Kontakt kamen. Die Auswirkung von Cannabis auf das Gehirn wurde erneut untersucht und man kam zu dem Schluss, dass der Gebrauch von Weed in jungen Jahren keinen längerfristigen Effekt auf den Denkapparat im Alter hat.

Die jetzt im Journal Drug and Alcohol Dependence veröffentlichten Forschungsergebnisse der Universität Pittsburgh und der Arizona State University haben zur Überprüfung der Auswirkung von Cannabisgebrauch in jugendlichem Alter auf das Gehirn circa 1000 männliche Teenager zwischen 13 und 19 Jahren beobachtet und an den in verschiedenen Gruppen eingeteilten Personen anschließend im Alter von 30 bis 36 strukturelle Gehirn-Scans durchgeführt. Die Forscher teilten die unterschiedlichen Konsummuster bei den Jugendlichen folgend ein: von keinem Cannabiskonsum (definiert als vier Tage oder weniger) bis zu starkem Konsum (definiert als durchschnittlich 782 Tage Konsum), wobei noch stärker Abstufungen vorhanden waren. Seltener Gebrauch/Nichtgebrauch, Nichtgebrauch, eskalierender Gebrauch oder chronisch häufiger Gebrauch. 14 interessierende Hirnregionen, darunter die Amygdala und den Hippocampus, wurden von den Wissenschaftlern später auf Auffälligkeiten untersucht. Im Ergebnis erläutern die Autoren der zu einem Text verfassten Forschung, dass jugendlicher Cannabiskonsum in einer Stichprobe von Jungen, die prospektiv bis ins Erwachsenenalter rekrutiert wurden, nicht mit veränderter Gehirnstruktur im Erwachsenenalter assoziiert war. Alle Jungen aus den verschiedenen Untergruppen unterschieden sich in keiner interessanten subkortikalen oder kortikalen Region im Bezug auf die Struktur des Gehirns im Erwachsenenalter. Man könne daraus schließen, dass Cannabiskonsum bei Jugendlichen nicht mit strukturellen Hirnunterschieden im Erwachsenenalter verbunden ist.

Diese Daten spiegeln die Ergebnisse früherer Arbeiten wider und zeigen, dass selbst einige der häufigsten Cannabiskonsumenten später keine Veränderungen in der Gehirnstruktur aufweisen. Die Untersuchungen sind sehr penibel durchgeführt worden und die Forscher haben das gesamte Gehirn sehr gründlich untersucht. Hoffen wir, dass diese Ergebnisse einige der alarmierenden Schreie verringern können, die in diesem Thema zu oft laut schallten und es in der Regel auch beherrschten“, sagte Mitch Earleywine zu den Erkenntnissen – ein Professor für Psychologie der State University of New York in Albany, der auch bei NORML als Mitglied des Beirates beschäftigt ist.

Quelle: https://hanfjournal.de/2019/08/04/auswirkung-von-cannabis-auf-das-gehirn-wurde-erneut-untersucht/

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