Mittwoch, 11. Oktober 2017

Marihuana als Heilpflanze in Luxemburg?


Am Donnerstagabend wohnten ein paar Hundert Menschen einem von Canna Medica organisierten Vortrag über medizinisches Cannabis bei. Diese luxemburgische Vereinigung hat sich zum Ziel gesetzt, schwer kranken Patienten den Zugang zu medizinischem Cannabis zu erleichtern. In Luxemburg greifen schätzungsweise rund 800 Patienten auf medizinisches Marihuana zurück. Das Problem dabei: Auch die Verwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken ist illegal.
Die Schweiz hat entschieden, einen anderen Weg einzuschlagen. Dort ist medizinisches Cannabis frei erhältlich, solange es vom Arzt verschrieben wurde und eine Prüfstelle zuvor grünes Licht gegeben hat. Allerdings darf der Grenzwert von einem Prozent THC nicht überschritten werden.
Marihuana als Mundspray
Das medizinische Marihuana wird dort als Tinktur, Mundspray oder Öl vertrieben. Das reine Kraut zum Kiffen ist aber auch in der Schweiz verboten.
Dr. Manfred Frankhauser und Dr. Daniela Eigenmann betreiben in der Schweiz eine von zwei Apotheken, in denen auch medizinisches Weed angeboten wird. Sie erklärten den Anwesenden, seit wann Gras als Heilpflanze genutzt wird und bei welchen Krankheiten die Nutzung von Cannabisprodukten Besserung verspricht. “Medizinisches Cannabis kann als Appetitanreger genutzt werden oder gegen Übelkeit helfen. Auch bei Krebspatienten kann es die Nebenwirkungen der Chemotherapien lindern. Bei multipler Sklerose oder chronischen Schmerzen kann es ebenfalls helfen. Ungeeignet sind diese Produkte allerdings für Herzkranke und Schwangere”, erklärte Dr. Daniela Eigenmann. Das Suchtpotenzial sei sehr gering, dennoch soll medizinisches Marihuana nur in ganz seltenen Fällen an Kinder verschrieben werden, so Dr. Eigenmann.
Die Patienten werden durch die Nutzung dieser Substanz nicht vollständig geheilt, aber ihre Schmerzen werden gelindert.

http://www.tageblatt.lu/headlines/marihuana-als-heilpflanze-in-luxemburg/

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen