Freitag, 29. Dezember 2017

Cannabis als Medikament: Fast 2900 Anträge für Hanf-Arzneien bei der Barmer 


Berlin -
Der Gesetzestitel kommt dröge daher, doch der Inhalt bedeutet eine kleine Revolution: Dank des „Gesetzes zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher Vorschriften“ können Ärzte seit Anfang März Schwerstkranken Cannabis auf Kosten der Krankenversicherung verschreiben. Während es am Anfang noch zahlreiche Schwierigkeiten beim Umgang mit dem Gesetz gab, scheint sich neun Monate nach Inkrafttreten die Lage zu normalisieren. Das zeigen neueste Zahlen der Krankenkasse Barmer, die den Zeitungen der DuMont Mediengruppe vorliegen.
Nach Angaben der Barmer haben bis Ende November 2857 Patienten bei der Kasse eine Therapie mit Cannabis beantragt. Die meisten Anträge wurden in Nordrhein-Westfalen gestellt (605), es folgt Bayern (567) und danach bereits Berlin (230). Die Zahl der Anträge pendelte sich pro Monat auf etwa 400 ein. Die Barmer bewilligte 1732 Anträge, also fast zwei Drittel. Ein Drittel (1125 Anträge) wurde abgelehnt.

Geringere Ablehnungsrate als erwartet

Die Ablehnungsrate ist damit geringer, als erste Zahlen aus dem Sommer erwarten ließen: Damals hieß es, die Kassen hätten bis zu zwei Drittel der Anträge negativ beschieden. Begründet wurde das unter anderem mit dem fehlenden Nachweis, dass Behandlungsalternativen erfolglos probiert wurden oder gar nicht in Frage kommen.

https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/cannabis-als-medikament-fast-2900-antraege-fuer-hanf-arzneien-bei-der-barmer-29399696

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