Freitag, 22. Dezember 2017

Die Evolution der Cannabispfeifen – Von der Holzkawum bis zum Weltraumkühler

 

Cannabis begleitet die Menschheit schon einige Jahrtausende. Und wohl genau so lange wird diese Pflanze auch geraucht, in jeglichen Variationen. Ob als Haschisch in den berühmten Sebsi-Pfeifen der Berber oder den Shillums der indischen Priester oder getrocknet in der Chalice, einer jamaikanischen Variante der Bong: Jede Region hat, wenn es um den Konsum von Cannabis geht, ihre ganz eigenen Vorlieben. Heute stellen wir euch ein paar dieser Pfeifen vor und zeigen euch, was der moderne Pfeifenmarkt heute so zu bieten hat.



Das Land, wo Milch und Haschisch fließtWir beginnen unsere kleine Weltreise in Marokko, dem Land in dem die Haschplatten bekanntlich auf den Bäumen wachsen. Logischerweise gibt es in diesem Land auch eine sehr ausgeprägte Cannabis-Konsumkultur mit einem eigenen Rauchgerät: Der Sebsi-Pfeife. Diese Pfeifen sind sehr primitiv, erfüllen aber sehr gut ihren Zweck und sind einfach herzustellen. Eine Sebsi besteht aus einem hohlen Stückchen Holz und einem typisch geformten, L-förmigen Köpfchen aus Ton. In der Sebsi wird entweder Haschisch pur, mit ein bisschen Tabak gemischt oder, besonders von den etwas älteren Herren, Kief geraucht.


Als „Kief“ wird im englischen oft das Harz bezeichnet, in der Sprache der Berber ist es aber ein Wort für die Reste nach der Haschherstellung, die nur noch sehr wenig THC enthalten. Eine Sebsi-Pfeife schmeckt nicht gerade kühl, es fliegen gern mal Glutstückchen mit und das Köpfchen reicht nur für wenige Züge. Heutzutage findet man Sebsi-Pfeifen entweder bei traditionsbewussten Berbern in Marokko oder auf einschlägigen Touristenmärkten in Marokko. Die Sebsis sind oft kunstvoll gestaltet und machen, rein vom Aussehen, schon etwas her. Von Rauchgenuss würden wir verwöhnten Europäer hier aber wohl nicht sprechen…


Jamaika – Rastakultur und Karibikklima

Auch in Jamaika gibt es natürlich eine eigene Pfeife, diese ist auch etwas angenehmer zu rauchen: Die Chalice ist eine Art Bong, sie wird jedoch in mehreren normalen Zügen geraucht, nicht „Kopf-an-Kopf“. Eine Chalice kann immer anders aussehen, die Anhänger der Rastafari-Bewegung gelten nicht umsonst als sehr kreativ. Ob aus einem Kuhhorn, einer Kokosnuss oder einem ausgehöhlten Zuckerrohr: Hauptsache es blubbert und ist halbwegs dicht!


Der Wasserfilter hat auch einen Grund: So richtig trocken bekommt man das Gras in Jamaika nämlich nicht, das feuchte Tropenklima macht da gerne einen Strich durch die Rechnung. Mit der Filterung schmeckt das ganze dann besser. Im Gegensatz zu einer Shisha wird hier jedoch nicht mit Kohle geheizt, sondern einfach nur das Gras verbrannt. Der Rauch ist durch das Wasser zwar etwas kühler, eine einfache Percolator-Bong oder ein Diffusor-Chillum schlagen eine Chalice aber um Welten. Sind dafür aber nicht so traditionsreich! Eine ECHTE Chalice wird nicht verschenkt und darf auch nicht verkauft werden… Verbindung zu Jah und so… Ihr müsst euch also wohl oder übel selbst eine basteln!

Indien – Auch Priester kiffen gerne!

Die Sadhus in Indien sind vielen ein Begriff: Angemalte, zugedröhnte Priester mit zotteligen Haaren und kleinen Sehschlitzen, die Aussehen als würden sie Kunstblut als Augentropfen verwenden. Man mag es erahnen: Diese Menschen kiffen gerne und manche von ihnen auch sehr viel! In den bergigen Hochregionen des Himalayas wird fast nur Haschisch geraucht, auch hier gibt es das Problem mit der hohen Luftfeuchtigkeit. Das (meist handgeriebene) Haschisch wird als Charas bezeichnet und kann, je nach Region, Hanglage und Qualität, extrem potent sein. Charas wird gerne auch mit Opium gemischt, ihr solltet also nicht unbedingt jeden Bergbauer nach Haschisch anhauen… Das Haschisch wird in Indien vornehmlich mit einem Chillum geraucht, einem simplen Rohr aus Holz, Ton oder Stein mit einer kleinen Einbuchtung, damit nicht direkt alles durchfliegt.
Chillums haben sehr unterschiedliche Größen, manche nur so groß wie ein Joint, andere lassen sich bequem mit mehreren Gramm befüllen. Um einen anständigen Rauch zu erhalten wird das Chillum mehrmals gepafft, damit sich die Glut ein bisschen verteilen kann. Man muss dazu sagen: Ein Chillum wird oft von Priestern verwendet, die gerne in Höhlen leben und sich monatelang nicht rasieren und ihren Körper komplett vernachlässigen. Ob als Teil ihrer Religion oder nicht: Aber ein Chillum ist jetzt nicht gerade die stilvollste Art zu Rauchen und wird in Europa eigentlich nur von Goa-Fans und Althippies genutzt. Von mitfliegenden Aschestückchen solltet ihr euch, je nach Qualität des Chillums, dann aber nicht abschrecken lassen!

Kawumm – Oder: Daher haben Pfeifen einen so schlechten Ruf

Es gibt wohl KEINEN einzigen Kiffer, der noch nie den Fehler gemacht hat sich für wenige Euro eine dieser kleinen Pur-Pfeifen im Headshop zu kaufen. Ob aus Glas, Aluminium oder Quartzstein; eine Kawumm funktioniert immer gleich: Ansetzen, Loch am anderen Ende zu halten, anzünden, ziehen, Loch öffnen und KAWUMM gibt’s eine Dosis brennend heißen Rauch in die Lunge geballert. Die meisten Kawumms sind sehr klein, dadurch zwar handlich, aber der Rauch wird eben kaum gekühlt und landet ungefiltert direkt in der Lunge. Sehr unangenehm, nicht lecker und man hat meistens kleine Stückchen an der Lippe hängen. Kawumms gibt es wahrscheinlich nur auf dem Markt, weil immer neue, unerfahrene Kiffergenerationen nachkommen. Ich persönlich kenne keine einzige Person, die eine Kawumm auch nur halbwegs regelmäßig raucht. In Amsterdam findet man sie trotzdem an jeder Ecke zu kaufen, jeder Headshop in Europa hat welche auf Lager.

NASA-Technologie in Pfeifenform

Ja, mein persönlicher Pfeifenfavorit ist und bleibt die Genius Pipe, wer sie kennt hätte es bereits bei der Überschrift erahnen können. Diese Pfeife ist recht neu auf dem Markt, stammt aus den USA und verwendet ein von der NASA erfundenes, passives Kühlsystem um den Rauch bestmöglich abzukühlen und gleichzeitig von Krümmeln und Aschestückchen zu befreien. Die Pfeife ist dafür an der Innenseite mit tausenden kreisrunden Einbuchtungen versehen, welche kleine Luftstrudel auslösen. Dadurch bleibt der Rauch viel länger in Bewegung und muss insgesamt eine längere Strecke zurücklegen, wodurch er stark abkühlt. Sie ist außerdem handlich, quasi unzerstörbar lässt sich um einiges leichter reinigen als eine Kawumm.
Fazit: Pfeifen sind in Europa einfach nicht so beliebt, hier hat der Joint immer noch das sagen. Doch besonders für Haschisch ist eine Pfeife immer zu empfehlen, so müsst ihr viel weniger Tabak rauchen als in einem Hasch-Joint! Ob es dann Richtung Kawumm, Shillum oder Chalice geht… dürft ihr selbst entscheiden!

http://www.hanf-magazin.com/produktvorstellungen/marihuana-konsumprodukte/die-evolution-der-cannabispfeifen-von-der-holzkawum-bis-zum-weltraumkuehler/

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