Donnerstag, 23. November 2017

CBD-Öl – Was ist dran am neuen Hype?


Cannabis gilt in Deutschland als Droge und zählt laut Betäubungsmittelgesetz zu den verbotenen Substanzen. Allerdings sind inzwischen verschiedene Präparate auch in Deutschland erlaubt. Doch halten diese Mittel was in vielen Studien und Erfahrungsberichten versprochen wird? Besonders das viel gelobte CBD Öl wird oft als Lösung für viele Beschwerden genannt – zu Unrecht?
 
Schon lange Zeit wird Cannabis eine schmerzlindernde und heilende Wirkung zugesprochen, doch war der Konsum weder privat, noch medizinisch bis vor kurzem gestattet. Dies änderte sich am 10. März als ein neues Gesetz in Kraft getreten ist, das Medizinern gestattet Schmerzpatienten  Cannabis auf Rezept zu verschreiben. Was zuerst für viele Patienten, die in Cannabis ihren letzten Ausweg sahen, als Sieg schien wurde ein harter Kampf, denn viele Ärzte weigerten sich Cannabis zu verschreiben. Inzwischen ist mit dem viel umworbenen CBD-Öl ein weiteres Produkt auf dem Markt, was auf der heilenden Wirkung der Cannabis Pflanze basiert. Der wesentliche Unterschied zu der klassischen Verschreibung von Cannabis ist, dass CBD-Öl kaum THC enthält, wodurch die berauschende Wirkung kaum ins Gewicht fällt. Doch was ist CBD-Öl eigentlich und sind die zugesagten Wirkungen real?

CBD-Öl entsteht aus den geschälten Hanfsamen von klassischem Industriehanf, der in Deutschland zu industriellen Zwecken, wie der Gewinnung von Fasern kultiviert wird. Allerdings ist das kaltgepresste Öl aus den Hanfsamen noch kein echtes CBD-Öl denn eine wichtige Komponente muss vorher noch hinzugefügt werden. Der zweite Bestandteil ist CBD Extrakt, welcher durch die Destillation von Hanfblüten in Alkohol gewonnen wird. Vermischt man nun die beiden Komponenten im richtigen Verhältnis entsteht das fertige CBD-Öl.

CBD-Öl als medizinische Allzweckwaffe

Im Gegensatz zu medizinischem Cannabis, welches nur auf Rezept vom Arzt verschrieben werden kann, unterliegt das CBD-Öl diesen Beschränkungen nicht und darf aus dem Ausland bestellt werden, da es kaum berauscht und auch nur sehr geringe Mengen an THC enthält. Doch sind die dem Öl zugeschriebenen Wirkungen tatsächlich wahr oder ist es nur ein Wunschdenken vieler Patienten?
Laut Erfahrungsberichten und verschiedenen Studien soll CBD-Öl bei den verschiedensten Krankheiten helfen. Dies ist erstaunlich, denn im Normalfall helfen pflanzliche Mittel nur bei wenigen Krankheitsbildern. Das Öl soll allerdings bei einer ganzen Reihe von Beschwerden angewendet werden können, da man ihm die folgenden Wirkungen zuschreibt:
  • Schmerlindernd
  • Entzündungshemmend
  • Entspannend
  • Angstlösend
  • Entkrampfend
  • Antibakteriell
Doch auch wenn es so scheint, dass dieser pflanzliche Stoff eine Universalwaffe ist, so fehlen bisher noch Langzeitstudien, die alle aufgetretenen Effekte belegen. Außerdem sind die möglichen Nebenwirkungen bisher nur wenig beachtet worden und auch hier kann zur Anwendung über einen längeren Zeitraum noch keine sichere Aussage getroffen werden. Entscheiden werden die Tests der nächsten Jahre sein, so dass auch die Politik in Zukunft vielleicht nicht nur das CBD-Öl, sondern Cannabis im Allgemeinen als nützliche Medizin anerkennen wird.


 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen