Dienstag, 28. November 2017

Malta: Gesetzesentwurf soll medizinische Anwendung von Cannabis und Cannabinoiden neu regeln


Am 20. November 2017 wurde ein Gesetzesentwurf veröffentlicht, der bestehende Regelungen für Cannabis als Medizin auf Malta lockern soll. Bisher gibt es so viele gesetzliche Einschränkungen, dass kein einziger Patient auf der Insel legal mit Cannabis oder mit einem auf Cannabis basierenden Produkt behandelt werden konnte.

Gesundheitsminister Chris Fearne sagte, dass die Regierung von Malta während der letzten Sitzung der Legislative in 2017 ein Gesetz einführen wird, das die Verwendung von Cannabisprodukten für medizinische Zwecke erlaubt. Dies ist als Ergänzung zum Drogengesetz von 2015 zu sehen.
„In den letzten zwei Jahren stellten wir fest, dass das Gesetz von 2015 trotz der Forderungen von Patienten und Ärzten in der Praxis zu viel Bürokratie beinhaltet und viele keinen Zugang zu den benötigten Medikamenten haben“, sagte Fearne.
Bisher erlaubt das Gesetz die Verordnung von cannabinoiden Medikamenten lediglich durch medizinische Fachärzte. Das neue Gesetz soll nun jedem Hausarzt erlauben, pharmazeutisches Cannabis zu verschreiben.
In der maltesischen Ärzteschaft stößt die neue Gesetzesvorlage auf wenig Zustimmung, da die vorgeschlagenen medizinischen Vorschriften den bürokratischen Aufwand für die Patienten erhöhen würden.

Interessensvertretung befürchtet, dass Patienten auf Malta in den Schwarzmarkt ausweichen

Die Cannabisinteressensvertretung ReLeaf lobte die Regierung von Malta für die Diskussion über die Verwendung von Cannabis als Medizin und bezeichnete die jüngsten Schritte zudem als längst überfällig.
„Wir begrüßen es besonders, dass Hausärzte Cannabis nach eigenem Ermessen verschreiben dürfen, was unseren Vorschlägen entspricht“, kündigte ReLeaf an. „Wir beglückwünschen auch die Ausgabe von Lizenzen für diejenigen, die Cannabisprodukte in Malta herstellen möchten.“
ReLeaf äußerte sich jedoch enttäuscht über bestimmte Maßnahmen in der vorgeschlagenen Änderung des Gesetzes von 2015 und nannte sie kontraproduktiv. Laut Entwurf müssen sich die Patienten nicht nur ein Rezept und eine „Kontrollkarte“ besorgen, sie benötigen auch eine vom Superintendent of Health genehmigte Verordnung.
Wenn diese Maßnahmen in den endgültigen Änderungsantrag aufgenommen würden, könnten laut ReLeaf tatsächlich nur sehr geringe Fortschritte erzielt werden.

https://www.leafly.de/news/malta-neuregelungen-cannabis-cannabinoide-geplant/

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