Freitag, 24. November 2017

Österreich Hanf: Mehr als eine Droge

 

Vergangenes Wochenende fand in Grafing bei München der erste Hanfkongress statt. Den zahlreichen Besuchern wurde mit spannenden Vorträgen die Pflanze Hanf nähergebracht.

Diese alte Kulturpflanze, einst sogar als Zahlungsmittel genutzt, hat bei uns zu Unrecht ihre Bedeutung verloren. Unter anderen wurde erklärt, welchen Nutzen Hanf für alle Menschen hat und wie groß die Wertschöpfung dieses Nischenproduktes ist:

Als Vorteile wurden von den Referenten hervorgehoben:

  • Hanf kann bei entsprechender Behandlung 2x geerntet werden,
  • es sind alle Teile verwertbar, von den Samen bis zum Stroh,
  • alleine mit dem Saatgutpreis, der in den letzten Jahren stark gestiegen ist, lässt sich Gewinn erwirtschaften;
  • Hanf verbessert die Qualität des Bodens enorm, weil er ein Tiefwurzler ist und so die Nährstoffe der unteren Schichten nach oben zurück bringt;
  • es braucht weder Herbizide, Fungizide, noch Pestizide;
  • die Preise werden vom Markt bezahlt, was unabhängig macht, da es keine Förderungen braucht.


  • Christoph Kirchler aus Südtirol erklärte das "Haus aus Hanf". Ziegel aus Hanf und Kalk sind unglaublich haltbar und seien von Hochwasser im Gegensatz zu Lehmhäusern nicht zerstörbar. Ursula Mock mit ihrem Verein Hanfliebe präsentierte ökologisch wertvolle Stoffe und Bekleidung mit hohe Gesundheitspotenzial aus Hanfstoff. Frau Galathea von Meer berichtete über Hanfsaft aus den grünen Blättern und dessen Wirkung auf unsere Gesundheit.
     
    Das große Anliegen von der Lebensmitteltechnikerin Uta Stechl ist es, die Bauern dazu zu motivieren, den Hanfanbau wegen seines enormen Nutzens auch bei uns wieder heimisch zu machen. Ziel des Kongresses seien länderübergreifende Kooperationen. Dies hat der Salzburger Christian Frenkenberger mit der Gesundheit seiner Hanfmilch und seiner Hanfprodukte in einem begeisternden Beitrag sehr gut nahelegen können.
    Zudem konnte man erfahren, wie weit die neuen Möglichkeiten zur Bearbeitung und zum Verkauf des Hanfs schon fortgeschritten sind. Zu Wort kamen einige Landwirte, die von ihren zum Teil schon jahrelangen Erfahrungen im Hanfanbau und den Problemen, die der Anbau früher mit sich brachte, berichtet haben.
    So konnte man u.a. hören, dass in Österreich schon länger mit Hanf gearbeitet wird und so auch schon eine bessere Vermarktungsstruktur besteht. Alle Beteiligten waren sich nach diesen zwei Tagen darüber einig, dass man nur über den Weg der Zusammenarbeit und dem Lernen voneinander zum Ziel kommt.
    Auf dem Kongress sei der Wunsch nach Vernetzung von Seiten der Besucher wie auch der Referenten deutlich spürbar gewesen. Der Verein Allerhanf wolle die Vernetzung aktiv unterstützen.
     

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